Marco Heisterkamp. Foto: PR
Marco Heisterkamp. Foto: PR

In der Taverne: Marco Heisterkamp (D)

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In der Taverne: Marco Heisterkamp

SUDERWICK/ DINXPERLO – Wenn jemand die Besonderheiten der Grenze aus Sicht eines Feuerwehrmannes kennt, dann ist das Marco Heisterkamp aus Suderwick.

Seit 1982 ist Marco Heisterkamp Mitglied im Team der Freiwilligen Feuerwehr Bocholt, Löschzug Suderwick. Begonnen hat er seine Laufbahn in der Jugendfeuerwehr und ist später zur Freiwilligen Feuerwehr gekommen. Seine drei F's sind für den 50-jährigen Familienvater elementar wichtig. An erster Stelle steht die Familie, seine Frau und drei Kinder. An zweiter Stelle steht die Feuerwehr und an dritter Stelle das Fahrradfahren. "Aufgewachsen bin ich da vorne", sagt Heisterkamp und zeigt auf den Heelweg. "Gegenüber des Restaurants, dort habe ich bis 1979 mit meinen Eltern gewohnt." Wie viele Suderwicker Kinder haben auch er und später dann seine Kinder den Kindergarten in Dinxperlo besucht und dabei die Sprache der Nachbarn gelernt. Davon profitiert er heute bei gemeinsamen Übungen und Einsätzen in den Niederlanden.

Wie aus dem Lehrbuch
"Für mich persönlich kann ich sagen, nehme ich die Grenze gar nicht trennend, sondern bereichernd wahr", erzählt Heisterkamp. "Die Sprache an der anderen Seite der Grenze sei zwar eine andere, aber sehr viele Kameradinnen und Kameraden sprechen Niederländisch und ansonsten versuchen wir es mit der Mundart 'plattdeutsch' und 'achterhoeks platt'. Allerdings bleiben bestimmte Fachbegriffe mitunter eine Herausforderung."
Heisterkamp sieht in der Vielfalt einen Mehrwert für sich und die Gesellschaft. Dies- und jenseits der Grenze gibt es unterschiedliche Strukturen und Einsatztaktiken der Feuerwehr. Jede für sich hat ihre Vor- und Nachteile. Es ist wichtig, dass man diese und auch die Kameraden der anderen Seite besser kennen und verstehen lernt. Im Einsatz kann das über Leben oder Tod entscheiden. Auf die gute Zusammenarbeit mit den niederländischen Kameraden ist Heisterkamp daher ganz besonders stolz. Der Löschzug Suderwick der Freiwilligen Feuerwehr Bocholt übe mehrmals im Jahr gemeinsam mit der Brandweer Aalten Post Dinxperlo. Bei einem Einsatz müssen alle funktionieren. "Die Hydranten sind zwar an beiden Seiten der Grenze gleich, dafür müssen die unterschiedlichen Schläuche dann mit einem speziellem Kupplungsstück verbunden werden."

Besuchern zeigt er die Grenze am Heelweg gerne, weil sie dann doch etwas Besonderes ist. Besonders schön. "Die Reaktion der drei Brandreferendare aus Münster, Köln und Berlin neulich führten ihm einmal mehr vor Augen wie einzigartig 'unsere' Grenze ist. Das Zusamenleben hier sei Europa, wie man es sonst nur zu lesen bekommt."

In seiner Freizeit fährt Heisterkamp gerne Rad- natürlich grenzüberschreitend. "Alle Radwege hier in der Umgebung kenne ich. Ich liebe die Route über Netterden nach Emmerich. Das ist meine Lieblingsstrecke."

Zukunftsvision
Heisterkamp wünscht sich, dass formale Grenzen abgebaut werden und mehr Einsätze in den Niederlanden mitgestalten zu können. Denn derzeit werden die deutschen Kameraden der Feuerwehr noch nicht planmäßig über die Einsatzzentrale in Apeldoorn gerufen. Die Verfügbarkeit an Personal sei auch in den nächsten Jahren eine Herausforderung, die eine noch intensivere Zusammenarbeit notwendig mache. "Eine grenzüberschreitende Jugendarbeit für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahre ist im Gespräch, denn eine Jugendfeuerwehr gibt es in Dinxperlo (noch) nicht." Dafür werden auch in Zukunft genügend Jugendleiter benötigt, die den Funken in die Gesellschaft tragen und den Nachwuchs begeistern.

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