Pastoor Ansgar Drees. Foto: Melanie Steffens
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In der Taverne: Ansgar Drees DU

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SUDERWICK - An einigen Häusern sieht man Symbole mit einem Kreidestift gezeichnet. An anderen Häusern gibt es diese Zeichen auf einem kleinen Schild. Und an manchen Häusern sieht man diese Symbole gar nicht. Was es mit den Symbolen 20*C+M+B+20 auf sich hat und wie er Grenzen erlebt, erzählt Ansgar Drees, Pastor in Suderwick.

Autör: Melanie Steffens

Seit 11 Jahren ist Ansgar Drees katholischer Pastor in Suderwick. In Münster geboren, wuchs er in den Kriegsjahren in Nottuln bei Coesfeld auf. Plattdeutsch hat er als Kind gelernt. Später als Pfarrer ist ihm das zugutegekommen. Mit dem Dialekt hat er im Handumdrehen zwischenmenschliche Grenzen überwinden können. Als hätte sein Weihbischof schon damals geahnt, dass sein Wirkungskreis einmal direkt an einer Landesgrenze sein würde und er sich dort auch für Flüchtlinge engagieren würde, hat ihm einen Spruch mit auf den Weg gegeben: „Für Christen gibt es keine Ausländer!"
Als Jahre später das Telefon im Pfarrhaus am Kerkpatt klingelte und sich die Künstlerin Kristina Leko wegen ihres geplanten Kunstprojekts bei ihm meldete, wollte der Pastor gerne wissen, wie sie auf Suderwick gekommen sei. Die Geschichte amüsiert den 80- jährigen sichtlich. Sie hatte in eine Suchmaschine das Wort „Grenze" eingegeben und bei den Suchergebnissen sei Suderwick erschienen. Jetzt wolle sie mit allen sprechen, die direkt an der Grenze wohnen. Seine Geschichte findet man übrigens auf einer Kunstobjekt Tafel an der evangelischen Dorpskerk in Dinxperlo.
Grenzen überschreiten kann sich auch auf Konfessionen beziehen und so wundert es nicht, dass ihm eine gute ökumenische Zusammenarbeit am Herzen liegt. Das sei nicht immer einfach, aber wichtig. "Ich freue mich sehr über zunehmend wachsendes Interesse evangelischer Christen aus Suderwick und Dinxperlo am katholischen Glauben", berichtet Drees. Es sei für gegenseitiges Verständnis wichtig in einen Dialog zu treten.
20*C+M+B+20
Drees weiter: „Seit einigen Jahren beteiligen sich evangelische Kinder aus Suderwick beim Sternsingen. Eine schöne Tradition, die vom Kindermissionswerk vor vielen Jahren neu ins Leben gerufen worden ist." Das Sternsingen ist die weltweit größte Sammelaktion, bei der Kinder für Kinder in Not Geld sammeln, um zahlreiche Projekte zu finanzieren. Das Thema variiert jedes Jahr. 2020 lautet das Motto: „Segen bringen, Segen sein. – Wir wollen Frieden im Libanon und der ganzen Welt." Als heilige drei Könige verkleidet und mit einem Stern ausstaffiert gehen Kinder um den 6. Januar herum von Haus zu Haus, wo sie kollektieren und ihren Segensspruch in Form der Symbole hinterlassen. 20 steht für die ersten und letzten beiden Ziffern der aktuellen Jahreszahl. Der Stern symbolisiert den Stern von Bethlehem. „Einige glauben CMB seien die Initialen der heiligen drei Könige Casper, Melchior und Baltasar. Tatsächlich leitete man aus den Anfangsbuchstaben der heiligen drei Könige den lateinischen Segenspruch „Christus mansionem benedicat" ab. Das bedeutet frei übersetzt: Christus segne dieses Haus.
2018 kamen bei der Aktion weltweit rund 50 Mio. Euro zusammen.

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